Schulprogramm

 

Die David-Fabricius-Schule ist eine Förderschule Lernen und eine Förderschule Geistige Entwicklung für die Gemeinde Großefehn und die Stadt Wiesmoor. Zur Förderschule Lernen zählt nur noch der Schuljahrgang 9 und zur Förderschule Geistige Entwicklung zählen die Jahrgänge 7 bis 12.

Förderschüler der Schuljahrgänge 1 bis 4 werden in den 7 Grundschulen des Einzugsbereichs der David-Fabricius-Schule zieldifferent gemäß den Vorgaben der Kerncurricula unterrichtet. Darüber hinaus erfolgen präventive Förderungen von Grundschulkindern in Zusammenarbeit mit den Grundschulkollegen der Grundschulen  und entsprechende Beratungen zur Förderung und zu Schullaufbahnberatungen mit entsprechenden förderdiagnostischen Maßnahmen. Der sonderpädagogischen Grundversorgung Lernen wird rechnerisch eine Stundenzuweisung von zwei Wochenstunden durch einen Sonderpädagogen/in pro Klasse zu Grunde gelegt. Für die Förderung von Schülern mit Unterstützungsbedarf Geistige Entwicklung sind 5 Stunden Förderung durch einen Sonderpädgogen/in vorgesehen. Die Grundschulen können gemäß ihrer Konzepte diese Stunden organisatorisch gestalten.

 

Die Arbeit in unserer Schule, bezogen auf die Schuljahrgänge 7 bis 12 ruht auf den vier Säulen:

1. Individuelle Förderung

2. Kontinuierliche Lern- und Verhaltensdiagnostik

3. Lebens- und Berufsorientierung

4. Didaktisches Modell von Bruner

 

1. Förderung zur Lern- und Verhaltensentwicklung

 

  • Klassenlehrerprinzip: Die Klassenlehrer unterrichten möglichst die „Kernfächer“ Deutsch und Mathematik in ihren Klassen bzw. Jahrgangsstufen.

  • Fachleistungskurse: Durch parallele Anordnung in Gestalt eines Förderbandes ermöglicht individuelle Zuweisungen.

  • Fachlehrerprinzip: Die fachlichen Kompetenzen in den Fächern Werken, Physik, Chemie, Sport, Hauswirtschaft und Textiles Gestalten werden von Fachlehrern oder Klassenlehrern erteilt. Bei der gesamten Gestaltung der Stundentafel wird möglichst auf eine fächerübergreifende und lebenspraktische Gestaltung geachtet.

  • Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften in den Schuljahrgängen 7bis 12

  • Individuelle Fördermaßnahmen in den Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten

  • Experten von außen führen Projekte durch (z. B. "Gewaltprävention durch die Polizei Aurich und die Selbstverteidigungsschule Großefehn")

  • Einzelfallberatung (Beratungslehrer)

  • Mitwirkung der SV an der Gestaltung des Schullebens (Schulordnung, Übernahme von Verantwortungsbereichen (z. B. Spieleausleihe)

  • Vorstellung von Projekten in der Schülerkonferenz

  • Arbeitsgemeinschaften: bevorzugt in den Fachbereichen Sport, Werken, Kunst und Musik und Psychomotorik.

 

2. Lern- und Verhaltensbeurteilung

 

Die Lern- und Verhaltensentwicklung orientiert sich an den Kerncurricula der Förderschule wie folgt:

- Schuljahrgang 9: Kerncurricula der Haupt- und Förderschule

- Schuljahrgang 7-12: Kerncurricula der Förderschule für Geistige Entwicklung

 

- Jeweils zu den Zeugniskonferenzen wird der sonderpädagogische Förderbedarf fortlaufend beurteilt. Zur Überprüfung eines evtl. nicht mehr bestehenden sonderpädagogischen oder eines veränderten sonderpädagogischen Förderbedarfs nehmen Schüler probeweise am Unterricht anderer Schulen teil. Dies geschieht bevorzugt in Kooperation mit den benachbarten Gesamtschulen.

- Einzelfalldiagnostik durch beauftragte Klassenlehrer oder durch den Beratungslehrer und Formulierung entsprechender Förderpläne zur weiteren Beschulung (Förderberatung im Lernen und Verhalten; Schullaufbahnempfehlung) → Förderschule ↔ Hauptschule.

- Erziehungshilfeplangespräche

- Hilfe-Plan-Gespräche (Leinerstift)

- Kartenkonzept zu Verhaltenssteuerungen bzw. Konfliktregelungen

 

3. Lebens- und Berufsorientierung

 

Da unsere Schüler einer umfassenden und individuellen Förderung bedürfen, kann Förderung in diesem Bereich nur im Einklang einer Lebens- und Berufsorientierung geschehen. Die Lebens- und Berufsorientierung sind darum wesentlicher Aspekt unseres Schulprofils. Dieser Zielerreichung entsprechen folgende Strukturen:

 

  • Erfahrung und Mitwirkung bei der Umsetzung tragfähiger und sozialer zwischenmenschlicher Beziehungen im Rahmen fachorientierter Vermittlung ( Sozialkunde, Sport, lebenspraktischer Unterricht, Auricher Modell, div. Praktika) und bei der aktiven Einbeziehung in das Schulleben (Veranstaltungen, Rituale, SV-Arbeit).

 

  • Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen anderer Schulen.

 

  • Umwelt- und Selbsterfahrungen und deren Veränderbarkeit erleben (Ausflüge, Besuch von Einrichtungen wie Museen, Organisation von Klassenreisen, regelmäßiger Besuch der Kirche Aurich-Oldendorf, Teilnahme am Tag der offenen Tür an den umliegenden Berufsschulen und am ostfriesischen Kulturtag, Schwimmunterricht im Hallenbad Wiesmoor – möglichst kein Schüler bleibt Nichtschwimmer!)

 

  • Betriebserkundungen

 

  • Betriebspraktika: ab Klasse 8

 

  • „Auricher Modell“: Seit ca. 15 Jahren besuchen die Neuntklässler während des gesamten neunten Schuljahres jeweils dienstags die Berufsschule Aurich. Dort erhalten sie jeweils in einem Trimester Einblicke und Erfahrungen in den Berufsfeldern Farbtechnik, Bau, Holz und Hauswirtschaft. Zusätzlich lernen die Schüler sich in einem großen Ausbildungssystem zu orientieren.

 

  • Profilklasse „Hauswirtschaft“ (s. Konzept): Parallel zum Angebot des „Auricher Modells“ nehmen Schüler das Profilangebot „Hauswirtschaft“ in unserer Schule wahr. Dieses Angebot entspricht praktisch einer Vorlaufklasse zum optionalen Erreichen eines Beruf- oder Werkerabschluss in der BBS II, Fachklasse Hauswirtschaft, einjährige Fachschule Hauswirtschaft.

 

  • In Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit werden die Schüler über Berufsausbildungsmöglichkeiten individuell beraten (BIZ u. a.).

 

  • Zusätzlich pflegt unsere Schule gute Kontakte zu den Berufsbildungswerken Lingen und Bremen.

 

  • Absolventen unserer Schule haben grundsätzlich auch nach Erreichen eines Schulabschlusses der Förderschule Lernen noch weiterhin Förderbedarf in diesem Bereich. So beraten und betreuen wir bei Bedarf auch noch weiterhin nach der Schulentlassung unsere ehemaligen Schüler.

 

  • Unsere Schule steht der Öffentlichkeit und anderen Schulen als sonderpädagogisches Informations- und Beratungszentrum zur Verfügung. Unsere diagnostische Kompetenz ist in diesem Zusammenhang dank langjähriger Erfahrungen umfassend. D. h. in den Bereichen Frühförderung, Lerndiagnostik und Schullaufbahnberatung anerkannt.

 

  • Weiterbildung und Qualifizierung sind fester Bestandteil unserer Betriebskultur (HÖB Papenburg). Auch die fast kontinuierliche Betreuung von Praktikanten der Fachschule Sozialpädagogik Emden und von Lehramtsanwärtern der Universitäten seien in diesem Zusammenhang erwähnt.

 

  • Zur Lebens- und Berufsorientierung zählt auch die Einbeziehung der Erziehungsberechtigten in das Schulleben. Hier wirkt insbesondere der Förderverein unserer Schule als sehr erfreulich tätiger Katalysator.

 

  • Durchführung von Schülerkonferenzen in Verantwortung der Schüler (SMV)

 

  • Kooperation mit der Kirche (Erntedankfest, Weihnachts- und Ostergottestdienst)

 

  • Besondere Aktionen in der Presse (Sommerfest u. a.)

 

  • Teilnahme am Brautpfadlegen/Mühlentage

 

  • Wahrnehmung unserer Schule in der Öffentlichkeit: Die Akzeptanz unserer Schule wächst ebenfalls in der Gestalt als Begegnungsort kultureller Ereignisse: So veranstaltet die Kreismusikschule Aurich in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturkreis der Stadt Wiesmoor und der Gemeinde Großefehn Musikfestivals in unserer Schule. Außerdem findet einmal im Jahr ein Öffentlicher Auftritt der Kinderoper aus Wien in der Schule statt, zu der auch die Nachbarschulen eingeladen sind.

Die Kreisvolkshochschule nutzt unsere Fachräume für Computerkurse; die Werkstatt für behinderte Menschen Wiesmoor kommt seit Jahren in unsere Lehrküche.

 

4. Didaktisches Modell von Bruner

 

Der Realisierung unserer Leitziele

 

- Förderung

- Diagnostik/Evaluation

- Lebens- und Berufsorientierung

 

entspricht das didaktische Modell von J. S. Bruner, in dem bei der Unterrichtsplanung, Unterrichtsrealisierung und Unterrichtsreflexion ausgehend von den jeweiligen

 

- Handlungsebenen/-bezügen

- deren ikonische Wahrnehmung mit den

- symbolischen Abstraktionsmöglichkeiten

 

verknüpft werden. D. h.: Ausgehend von praktischen Erfahrungen entwickeln unsere Schüler so Vorstellungen/Bilder und möglichst Begriffe/Abstraktionen. Dieser Prozess verläuft nicht mechanisch einmalig, sondern ist in der Förderschule als grundsätzliches und ständig angewandtes induktives und deduktives Handlungsmodell in Lernentwicklungen, Lernerfahrungsfestigungen in der Alltagspraxis gegenwärtig.

 

Weiterentwicklung unseres bestehenden Schulprogrammes:

 

Das vorliegende Schulprogramm der David-Fabricius-Schule wurde in den vergangenen Jahren von Lehrerinnen und Lehrern erarbeitet. Auch wurden viele Ideen der Schüler und Eltern realisiert. Das Schulprogramm versteht sich als eine sich stetig fortzuschreibende Schulentwicklungsplanung.

 

Die Arbeit erfolgte in folgenden Gremien:

 

  • Steuerungsgruppe

  • Fachkonferenzen

  • Dienstbesprechungen

  • Schulvorstandssitzungen

  • Gesamtkonferenzen

  • Förderverein

 

Ein Schulprogramm vorzulegen hat das Kollegium und die Schulleitung veranlasst, ein bereits in Fragmenten vorliegendes noch nicht vollständiges und veröffentlichtes Schulprogramm zu überprüfen und mit Hilfe der Lüneburger Befragung zu evaluieren.

 

Schulentwicklungsarbeit ist ein sich entwickelnder Prozess, der immerwährend aktualisiert, pädagogischen und fachspezifischen Beurteilungen angepasst, geändert und ergänzt werden muss. Somit unterliegt er einer ständigen kritischen Betrachtung. Dabei soll zur Förderung unserer Schülerinnen und Schüler Bewährtes erhalten bleiben , müssen neue Perspektiven entwickelt und erarbeitet Konzepte in Gang gesetzt werden, um eine nachhaltige Qualitätsentwicklung unserer schulischen Arbeit zu erreichen.

 

 

Um die Qualitätsentwicklung weiter voranzutreiben,  hat sich während der Arbeit gezeigt, wie sinnvoll es ist, die unterschiedlichen Bereiche zu strukturieren, zu benennen und sich dabei bewusst zu machen, an welchen Stellen die Stärken bzw. die Schwächen an unserer Schule liegen.

Durch die umfassende Befragung von Lehrern, Schülern und Eltern durch die Lüneburger Befragung konnten wir genau die Stärken und Schwächen definieren, so dass wir genau an diesen Punkten weiter arbeiten wollen. Die Situation an unserer Schule war in den letzten Jahren sehr von extremen strukturellen und personellen Veränderungen geprägt:

 

  • Einführung der verbindlichen Ganztagsschule

  • Seit 5Jahren Umsetzung der Vorgaben zur Inklusion, Einschulung aller Schüler mit Unterstützungsbedarf Lernen in die KGS

  • Etablierung des Mobilen Dienst ES

  • Eröffnung des zweiten Schulzweiges GE als Ganztagsschulzweig

  • Bildungsnetzwerk für die SEK I Bereich mit intensiver sozialpädagogischer und psychologischer Beratung

  • Regionales Integrationskonzept (seit 1996)

 

Auf Grund der unterschiedlichen Projekte entstanden viele Kooperationen zwischen:

 

  • Leinerstift

  • sieben Grundschulen

  • IfI und Trent gGmbH

  • Regionalteam Süd (…)

  • KGS Wiesmoor

  • KGS Großefehn

  • den Jugendpflegern in der Region

  • Kooperation mit der Schule KME im Bereich Unterstützte Kommunikation

 

Weitere Projekte die unser Schulleben sehr positiv verändert haben:

 

  • Auricher Modell

  • Hauswirtschaft Profilklassen

  • Wöchentlicher Praxistag in ortsnahen Betrieben

  • Intensive Berufsorientierung

  • Berufsberatung

  • Regelmäßige Projektwochen

  • zu gegebenen Anlass entsprechende Gottesdienste in der zuständigen Gemeinde

  • Kinderoper aus Wien

  • Belohnungstag

  • Jahreszeiten abhängige Feste: Sommerfest, Weihnachtsbasar, Sportfeste etc

  • Außerschulische Lernorte z. B im Bereich Landwirtschaft, Trainingswohnung in Kooperation der Förderschule Emden

 

Die ausführliche Beschreibung unserer Projekte und der einzelnen Konzepte können unter den jeweiligen Kapiteln nach gelesen werden.

 

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